Diurnale: Aufbau

Nimmt man das Diurnale zur Hand, stellt man rasch fest, daß es - wie andere liturgische Bücher auch - mehrere Teile hat, aus denen sich der Beter die für einen bestimmten Tag verpflichtenden Texte zusammenstellen muß. Das Diurnale hat vier Teile, die jeweils über eine eigene Seitenzählung verfügen. Buchstaben oder Symbole neben der Seitenzahl verdeutlichen den jeweiligen Bereich.
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Das Kirchenjahr ab Seite 1 T bis 310 T - das T steht für Proprium de Tempore.
Hier sind vor allem liturgische Texte für die Sonntage zu finden, aber auch für manche Werktage (vor allem der Advents- und Fastenzeit) und für bestimmte Feste, die besonders stark im Proprium de Tempore verankert sind (zum Beispiel die Heiligenfeste der Weihnachtsoktav). Ebenfalls sind hier Feste zu finden, die kein festes Datum haben (wie etwa Fronleichnam).
Das Psalterium ab Seite 1 P bis 518 P - das P steht für Psalterium.
Den Auftakt des Psalteriums bietet von Seite 1 P bis 18 P ein detailreicher Überblick über den Aufbau der einzelnen Gebetszeiten (Horen). Hier sind zudem alle festen Rahmentexte einer Hore notiert. Für den Anfang ist das sehr nützlich; die Erfahrung lehrt, daß man bei zunehmender Vertrautheit mit dem Diurnale dieser Hilfestellung nicht mehr bedarf.
Als nächstes werden von Seite 19 P bis 25 P die eher selten zu betenden Preces aufgeführt, gefolgt von den marianischen Antiphonen, die täglich nach der Komplet gebetet werden.
Von Seite 26 P bis 56 P werden besondere feststehende Texte der wichtigsten liturgischen Zeiten und Festkreise zusammengefasst. Im Fall der Fälle wird der Beter in anderen Teilen des Diurnale auf diese Seiten verwiesen.
Auf den Seiten 57 P bis 518 P ist das eigentliche Psalterium für die sieben Tage einer Woche zu finden, angefangen mit dem Sonntag als dem liturgisch ersten Tag einer Woche. Ein Tag besteht im Diurnale aus den sieben Horen Laudes, Prim, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet. Zu jeder einzelnen Hore werden die zu betenden Psalmen aufgeführt.
Die Heiligenfeste ab Seite 1 S bis 404 S - das S steht für Proprium Sanctorum.
Hier werden die Eigentexte für eine große Zahl an Herren-, Marien- und Heiligenfeste aufgeführt. Sie haben entsprechend Vorrang vor Texten aus dem folgenden Teil:
Die gemeinsamen Heiligenoffizien ab Seite 1* bis 122* - das Commune Sanctorum.
Heilige teilt die Kirche in verschiedene Gruppen ein (Martyrer, Bekenner, Jungfrauen usw.). Für diese Gruppen gibt es Sammeltexte, auf die man bei den Heiligenfesten verwiesen wird. Je nach Grad der Festlichkeit werden aus diesen Offizien bestimmte Texte entnommen.
Zu den gemeinsamen Heiligenoffizien zählen auch die Sammeltexte für Marienfeste und das Mariengedächtnis am Samstag, für das Kirchweihfest und das Offizium für Verstorbene.
Die ab 123* beigefügten Litaneien und Gebete wurden einem alten Brauch gemäß dem Diurnale beigefügt. Sie sind aber nicht Bestandteil des Stundengebets. 

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